#weltgesundheitstag: Für eine gerechtere, gesündere Welt!

07.04.2021: Obwohl Kinder kein hohes Risiko haben, schwer am Virus zu erkranken, sind sie von den versteckten Auswirkungen überproportional betroffen.

Die WHO spricht sich in ihrer Kampagne anlässlich des Internationalen Weltgesundheitstages 2021 für eine gerechtere, gesündere Welt aus! Laut WHO hat die Hälfte der Weltbevölkerung keinen Zugang zu den wichtigsten Gesundheitsservices. UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat es in aller Deutlichkeit dargelegt: 10 Staaten verfügen aktuell über 75 % des vorhandenen Impfstoffs.

Erst Ende Februar 2021 ist die globale COVAX-Initiative für eine gerechte Verteilung von COVID-19-Impfstoffen angelaufen, über die der Kosovo vor ein paar Tagen nun endlich den ersten Impfstoff erhalten hat. Auch in unseren anderen Projektländern – vor allem der Republik Moldau und Bulgarien – verläuft das Rollout des Impfstoffs schleppend, es fehlt an Impfstoffen.

COVID-19 hat alle Länder hart getroffen, doch die Folgen der Pandemie sind besonders für von Armut betroffene Gemeinschaften, die auch schon davor ums Überleben kämpften, verheerend.  

Die Corona-Pandemie hat die strukturellen Probleme in den isolierten Armenvierteln und ländlichen Gebieten, in denen wir tätig sind, noch sichtbarer gemacht. Obwohl Kinder kein hohes Risiko haben, schwer am Virus zu erkranken, sind sie von den versteckten Auswirkungen überproportional betroffen. Bereits vor Ausbruch der COVID19-Pandemie bestanden massive Ungleichheiten für Kinder und Jugendliche in Bezug auf Gesundheitsrisiken, Bildungschancen und Lebensqualität.

Roma-Kinder sind hier besonders gefährdet - nur jedes zweite Roma-Kind hat Zugang zu frühkindlicher Bildung und Betreuung, und in einigen Ländern schließen weniger als zehn Prozent von ihnen die Sekundarschule ab. Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen wirken sich auf die soziale Entwicklung, die Bildung und das emotionale Wohlbefinden der Kinder aus. Insbesondere Kinder aus bildungsärmeren Schichten verlieren nicht selten den schulischen Anschluss, Gewalt in Familien und psychische Probleme sind deutlich angestiegen. Kinder und Jugendliche, die bereits unter extremer Armut und Diskriminierung leiden, werden von dem durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten Konjunktureinbruch überdurchschnittlich stark getroffen, und manche werden die Auswirkungen ihr ganzes Leben lang spüren.

Die Pandemie bedeutet einen Rückschritt für den Kampf gegen bestehende Ungleichheiten. Wir setzen alles daran, dem entgegenzuwirken.

Wie CONCORDIA während der andauernden Gesundheitskrise hilft

Lernbetreuung: Viele der Kinder und Jugendlichen, die wir in unseren Bildungs- und Sozialzentren betreuen, können dem Lehrstoff auch im regulären Unterricht nicht folgen, da sie kaum lesen und schreiben können. Umso wichtiger ist die Hilfe, die wir in diesem Bereich leisten. Mit allen Mitteln, Vorkehrungen, und laufender Neuabstimmung halten wir unsere Sozialeinrichtungen offen. Lerndefizite in jungen Jahren können dazu führen, dass Kinder in der Schule ins Hintertreffen geraten und diesen Rückstand nie wieder aufholen können.

Wir setzen uns mit aller Kraft dafür ein, das zu verhindern!

In unseren Tageszentren bekommen Kinder, neben einer warmen Mahlzeit und sinnvollen Freizeitangeboten, Tablets zur Verfügung gestellt, und die nötige Hilfe von unseren PädagogInnen, um am digitalen Lernen teilnehmen zu können, was ihnen ohne diese Unterstützung verwehrt bliebe.

Corona-Nothilfe

Dort, wo unsere Projekte angesiedelt sind, sind wir meist die einzige Anlaufstelle für die Betroffenen. In Krisenzeiten braucht es oft schnelle Lösungen, vor allem dort, wo sonst niemand hilft.

Bulgarien: Das Sveti Konstantin als Übergangswohnheim war die einzige auch während der Lockdowns offene Einrichtung in Sofia, die Menschen in Not aufnahm. Es wurde zusätzlich ein Programm zur Auslieferung von Lebensmittelpaketen an armutsbetroffene Familien organisiert, die durch die maßnahmenbedingte Abriegelung ihre Lebensgrundlage verloren hatten. Im Laufe des Jahres 2020 lieferte unser mobiles Team 3621 Lebensmittelpakete an die ärmsten Familien und ihre Kinder in Sofia aus. Mehr dazu hier.

Republik Moldau: Unsere Suppenküchen und Multifunktionszentrum sind über das ganze Land verteilt.
In den vereinsamten Dörfern sind sie oft Ort der Begegnung, soziales Zentrum, und im Winter die einzige Wärmequelle. Täglich gibt es eine warme Mahlzeit für ältere Menschen und Kinder, die dort zusammenkommen.

2020 war für die Bevölkerung der Republik Moldau ein besonders hartes Jahr. Die moldauischen Bauern und Bäuerinnen mussten durch eine Abfolge desaströser Wetterphänomene gegen eine extreme Dürre im Winter, gefolgt von Frühjahrsfrost und sintflutartigen Regenfällen ankämpfen, die die Ernte zerstörten. Pandemiebedingt waren Geschäfte und Märkte geschlossen, weshalb die Landwirte die wenigen Waren, die sie erwirtschafteten, nicht verkaufen konnten. Staatliche Hilfen für die Ausfälle gibt es so gut wie nicht. Damit besonders armutsbetroffene Familien genug zu essen haben, konnten wir über den Winter dank vieler UnterstützerInnen zusätzlich Nothilfepakete mit den wichtigsten Grundnahrungsmittel verteilen.

Mehr über unser Nothilfeprogramm in der Republik Moldau finden Sie hier.

Wir helfen dort, wo die Not am größten ist. Helfen Sie uns dabei.

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