Irina Adăscălițeis und die Geschichte der Academia
Der inspirierende Weg von Irina Adăscăliței zur CONCORDIA Academia: Von der Transformation einer Organisation bis zur Schaffung eines Bildungszentrums für soziale Fachkräfte
Irina Adăscălițeis Reise bei CONCORDIA begann 2013, als ihr die Position der Internationalen HR- und Organisationsentwicklungsleiterin mit der klaren Mission angeboten wurde, die Organisation von einer traditionellen zu einer professionellen gemeinnützigen Einrichtung mit spezifischen Fundraising-Prozessen und -zielen zu wandeln. Obwohl sie bis zu diesem Zeitpunkt keine Erfahrung im sozialen Bereich hatte, abgesehen von ihrem Engagement in sozialen Projekten während ihres Universitätsstudiums, sah Irina diese neue Aufgabe als eine wichtige Herausforderung für sich. Irina selbst ist Psychologin, die sich auf Organisationspsychologie und Traumatologie, Coaching, Organisationsentwicklung und -management spezialisiert hatte.
Die endgültige Entscheidung sich dem Team von CONCORDIA anzuschließen traf sie nach ihrem ersten Besuch unserer Einrichtungen. Und dieser führte sie nach Moldau. Sie erinnert sich, dass sie drei Tage in Moldau verbrachte, die ihre Sicht auf die Dinge für immer ändern sollten. Sie spürte, dass sie bis dahin in einer Blase gelebt hatte. Und ihr wurde klar, dass nichts von dem was sie bisher getan hatte, echte Veränderung bringt.
Leiterin der CONCORDIA Academia
Die Entstehung von Academia
Während ihrer ersten 2 Jahre lernte Irina die Organisation immer besser kennen. Sie besuchte alle Projekte in den Nationalbüros und sah eine Realität, von der sie bis dahin nichts wusste. Sie traf auf viele SozialarbeiterInnen, die durch ihr Engagement und ihre Hingabe an ihre Arbeit mit vulnerablen Menschen herausragten, aber keinen Zugang zu einer Unterstützung und Instrumenten zur psycho-emotionalen Regulation hatten.
Als Expertin für Personalentwicklung hatte Irina die Idee, dass MitarbeiterInnen von CONCORDIA, die nicht direkt mit den betreuten Kindern und Jugendlichen arbeiteten, einige Tage in den Projekten der Organisation verbringen sollen. Der Zweck war, dass sie nicht vergessen, für wen sie eigentlich arbeiten. Auch Irina selbst arbeitete mit den Kindern, die ohne Eltern bei CONCORDIA in Ploieşti lebten. Sie war zutiefst von diesen Kindern beeindruckt. Sie schrieben Urlaubskarten an ihre Mütter mit so viel Liebe und Hoffnung. Doch ihre Mütter waren diejenigen, die versprochen hatten, sie zu besuchen, aber nie kamen. Ebenso beeindruckt war sie von den Pflegeeltern, die zu den Müttern dieser Kinder geworden waren - sie nannten sie tatsächlich "Mami".
Sie verließ den Ort an diesem Tag von Fragen gequält, die sie lange Zeit nicht in Ruhe ließen: Wie schaffen es diese Frauen, diese Emotionen und Verantwortlichkeiten Tag für Tag zu bewältigen? Was passiert mit ihnen, wenn sie jeden Tag solche Kinder sehen?
Irina erkannte die Lücke im System – eine Organisation, die Unterstützung für Fachleute im sozialen Umfeld bietet. Nicht nur für die kontinuierliche Schulung und Unterstützung der MitarbeiterInnen von CONCORDIA, sondern auch für Angestellte im öffentlichen Sektor und in NGOs in ganz Rumänien. Der Grundstein für die ONCORDIA Academia war damit gelegt.
Academia öffnet ihre Türen
Im Jahr 2017 begann die Academia damit, ihre ersten Schulungsprogramme anzubieten. Wenig später stellte Irina ihr Kernteam zusammen. Bis Anfang 2020 bot die Academia Präsenz-Programme und Workshops an. Dann brachte die Pandemie neue Hindernisse mit sich, aber Irina und ihr Team erkannten die Chancen hinter diesen herausfordernden Moment. Die Aktivitäten der Academia wurden ins Internet verlagert, der Inhalt und die Methoden wurden angepasst. Mittlerweile werden die Programme immer hybrid angeboten.
Das Erfolgsgeheimnis der Academia beschreibt Irina so: „Unser gesamtes Team ist außergewöhnlich, es besteht aus hochgebildeten Menschen, die schnell arbeiten und beeindruckende Ergebnisse erzielen. Zudem glauben alle fest an die Werte der CONCORDIA Academia und sind vom Bedarf unserer Programme überzeugt.“
Neben der Entwicklung der Organisation investierte Irina viel von ihrem Fachwissen in die persönliche und organisatorische Entwicklung, um eine starke Organisationskultur zu schaffen. Bewegungsfreiheit, Initiative und partizipative Führung sind feste Bestandteile der Academia.
Irinas persönliche Entwicklung
Irina's Reise bei CONCORDIA war neben den beruflichen Errungenschaften auch eine der persönlichen Weiterentwicklung für sie. Während ihrer 10-jährigen Erfahrung bei CONCORDIA und in der Academia gewann Irina einige wichtige Erkenntnisse, die ihr jeden Tag helfen, den richtigen Weg einzuschlagen, sich an ihre Mission und ihre Rolle zu erinnern.
Die erste Lektion lernte Irina schon am Anfang bei CONCORDIA. Bei ihrem Besuch in Moldau wurde sie von ihren Emotionen überwältigt. Ihr wurde schnell bewusst, wo ihre persönlichen Grenzen lagen und, dass sie es nicht schaffen würde, direkt mit den Kindern und Familien zu arbeiten und täglich mit dem Leid und der unendlichen Armut konfrontiert zu werden. Stattdessen konzentrierte sie sich darauf, was sie tun konnte um die Lage für die gesamte Gemeinschaft zu verbessern – und dort ihre Energie und Leidenschaft zu bündeln.
Respekt und Freundlichkeit sind für Irina der Schlüssel um eine Verbindung mit den Menschen aufzubauen, ganz egal wie unvorstellbar oder beängstigend die Bedingungen sind in denen sie leben.
Am eindrücklichsten sind für Irina aber die SozialarbeiterInnen, PädagogInnen etc, die bereit sind Berge zu versetzen, um diejenigen zu unterstützen die am verwundbarsten sind.
