Bekämpfung der Kinderarmut im Kosovo: Neues CONCORDIA Tageszentrum in Gjakova eröffnet

CONCORDIA Tageszentren bieten warme Verpflegung, Lern- und Bildungsprogramme für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Kleidung, Hygieneartikel und Schulmaterialien, medizinische Basisversorgung und psychologische Betreuung, einen Treffpunkt zur Stärkung der sozialen Inklusion

Ein Leuchtturm am Rand der Gesellschaft

„Wir freuen uns über die Eröffnung unseres Tageszentrums Ali Ibra inmitten einer Siedlung in Gjakova/Kosovo, in der an die 600 Kinder in prekärsten Verhältnissen leben müssen. Mit unseren Tageszentren kämpfen wir gegen den Teufelskreis der Kinderarmut und ermöglichen Kindern aus benachteiligten Verhältnissen die nötige Unterstützung im Bildungs- und Gesundheitsbereich und eine echte Chance auf eine bessere Zukunft. Ein großes Danke an unsere Spender*innen, die unserem Spendenaufruf gefolgt sind und die Fertigstellung noch vor dem neuen Schuljahr ermöglichten.“ - Bernhard Drumel, CONCORDIA Geschäftsführer

Im neu eröffneten und damit zweiten CONCORDIA Tageszentrum im Kosovo können derzeit an die 100 Kinder täglich mit einer warmen Mahlzeit, Lernbetreuung und sinnvollen Freizeitaktivitäten versorgt werden. Das mobile multidisziplinäre Team von CONCORDIA identifiziert die gefährdetsten Kinder, unterstützt mobil und vermittelt zwischen Eltern, Schulen und Behörden. Bisher konnten dadurch 174 Familien und damit 494 Kinder erreicht werden. Von diesen Kindern waren 61 im schulpflichtigen Alter bisher noch nie in einer Schule registriert, weitere 60 haben die Schule frühzeitig abgebrochen. Das Team von CONCORDIA evaluiert, welche Unterstützungsmaßnahmen es individuell benötigt, damit diese Kinder nicht zurückgelassen werden.

Armut, insbesondere unter Kindern, ist nach wie vor eine der größten Herausforderungen des Kosovo. Etwa 18 % der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze (45 Euro pro Monat nach der Definition der Weltbank). Kinder aus ländlichen oder abgelegenen Gebieten wie in der Siedlung Ali Ibra, die den gefährdeten Gemeinschaften der Rom*nja, Aschkali oder Ägypter*innen angehören, aus verarmten Haushalten stammen und deren Eltern nur über eine begrenzte Bildung verfügen, haben wenig Chancen dem Kreislauf der Marginalisierung zu entkommen. Sie haben keinen Zugang zu Bildung und öffentlichen Dienstleistungen, einschließlich Gesundheitsversorgung, Justiz und Beschäftigung. Die schlechte Gesundheitsversorgung führt im Kosovo zu einer viermal höheren Kindersterblichkeitsrate als im EU-Durchschnitt. „Die Arbeitslosigkeit ist ein erdrückendes Problem für diese drei Gemeinschaften, wobei einige Schätzungen von einer Quote von über 90 % ausgehen.“ - Bernhard Drumel, CONCORDIA Geschäftsführer 

Roma, Aschkali und Ägypter*innen im Allgemeinen sowie Frauen im Besonderen sind mit Hindernissen konfrontiert, die auf eine niedrige Grundbildung und eine hohe Analphabetenrate zurückzuführen sind und dazu führen, dass sie von der Teilhabe an allen Lebensbereichen ausgeschlossen sind.

In Anbetracht der Auswirkungen von Frühehen, fehlenden Bildungsressourcen und Jugendarbeitslosigkeit - insbesondere bei Frauen - wird das neue Tageszentrum als sicherer Hafen und Ressourcenzentrum für Kinder und ihre Familien dienen. 

„Wir sind davon überzeugt, dass gut konzipierte soziale Dienste und Bildung das Leben der jüngsten Generation im Kosovo verändern und eine bessere Zukunft schaffen können.“ - Bernhard Drumel, CONCORDIA Geschäftsführer

Auf der Grundlage der Prinzipien der UN-Kinderrechtskonvention (UNCRC) und der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) setzt sich CONCORDIA in all ihren Projektländern für ein integratives Umfeld ein, in dem sich alle Kinder entfalten können.

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